Wenn die Musikschule in die Schule kommt
Musikalische Bildung: Vielfältige Angebote an Ibbenbürener Grundschulen
Ibbenbüren, 5. November 2025. Gemeinsam lernt es sich bekanntlich am besten und das gilt in besonderem Maße für Musik. Im Falle der Musikschule Ibbenbüren-Hörstel gilt das gleich in doppelter Hinsicht: Sie sorgte nicht nur dafür, dass Kinder von einer musikalischen Grundausbildung profitieren können, sondern kooperiert auch mit verschiedenen Grundschulen im Stadtgebiet, um das zu ermöglichen.
Nach den Sommerferien ist das JeKits-Projekt (Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen) an der Albert-Schweitzer-Schule gestartet. „Das kommt bei den Kindern super an“, freut sich der Leiter der Musikschule, Michael Biewald. Für die Kinder bedeutet das: JeKits ist fester Bestandteil des Stundenplans für die aktuellen Erstklässlerinnen und Erstklässler. Sie werden so spielerisch und ganzheitlich an Musik herangeführt. Das Besondere hierbei: Musikschullehrerinnen und -lehrer übernehmen die fachliche Gestaltung des Unterrichts, während die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen unterstützend für eine ruhige und konzentrierte Lernatmosphäre sorgen. „Diese Tandem-Arbeit funktioniert sehr gut und gibt ganz andere Möglichkeiten“, weiß Biewald, der selber als Lehrer in drei JeKits-Klassen an den Grundschulen aktiv ist.
Der Musikunterricht soll nicht nur dabei helfen, dass die Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten weiterentwickeln können, sondern auch die Gemeinschaft fördern. Wichtig ist Biewald, dass durch das Projekt jedes Kind gehört werden kann, dass es seine Stimme einbringen kann und dass sich das musikalische Interesse entfalten kann. Zwei weitere Schulen haben sich bereits auf die JeKits-Warteliste setzen lassen, verrät Biewald. Mit JeKits erfüllt die Musikschule einerseits ihre eigene Aufgabe, die musikalische Bildung zu ermöglichen, andererseits ist das Programm auch ein wichtiges Standbein für die Musikschule geworden, weil sich auf diesem Weg Kinder für Musik begeistern lassen und nicht selten nach ihren eigenen JeKits-Erfahrungen in diesem Bereich weitermachen wollen.
Solche Angebote gibt es nicht nur an der Albert-Schweitzer-Schule, wo die Kinder nach dem ersten Schuljahr im Anschluss an das JeKits-Programm freiwillig im Schulchor mitwirken können, sondern auch an weiteren Grundschulen.
An der Michaelschule können Kinder, die gerade aus der musikalischen Grundausbildung gekommen sind (3. Schuljahr), an einem neu gegründeten schuleigenen Chor teilnehmen. „Dieses Angebot wurde zwar speziell für diese Kinder entwickelt, steht jedoch auch allen offen, die sich ebenso für Musik begeistern können.“, betont Biewald. In dem Chor geht es aber nicht nur um das Singen. Die musikalische Erziehung im Allgemeinen rückt in den Fokus beispielsweise durch das Notenlernen. „Quasi eine Art Chor+“, sagt der Musikschulleiter über das Angebot, das bisher sehr gut angenommen wird. Das Besondere hierbei: Die Wünsche der Kinder stehen im Fokus. „Wer sich dafür anmeldet, hat schon eine bestimmte Vorstellung davon, was er oder sie lernen möchte“, erklärt Biewald aus der Sicht eines Musikpädagogen. Diese Wünsche kommen zur Sprache und werden eingebracht. „Wenn man etwas gerne macht, dann lernt man deutlich schneller.“
Das Ziel von diesen Chor-Projekten ist natürlich nicht nur, gemeinsam zu singen, Musik zu machen, sondern auch gehört und gesehen zu werden in Form von Auftritten. Der Schulchor der Johannes-Bosco-Schule hatte beispielsweise jüngst seinen ersten Auftritt.
Was den Leiter der Musikschule besonders freut: Ob nun Instrumentalunterricht, Chor-Projekte oder JeKits-Programme – die Ibbenbürener Grundschulen sind musikalisch stark aufgestellt und das soll sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln. Denn wenn das Interesse erstmal geweckt ist, dann soll dieses Interesse auch weiter gefördert werden, damit aus den musikbegeisterten Kindern auch mal Musikerinnen und Musiker werden können.