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Datum: 13.05.2020

Viel fürs Auge

Es fügt sich harmonisch: Rund um den Aasee ist aktuell vor allem noch Dekoratives in Arbeit / Sichtachsen sorgen für ungewohnten Blick übers Wasser

Viel fürs Auge rund um den Aasee
Sehtest: Monika Kaß lässt einen prüfenden Blick über das Aasee-Ensemble gleiten. Wo man jetzt auf einer schicken neuen Bank gute Aussichten genießen kann, dominierte früher Sicht raubender Bewuchs. (Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel)

Ibbenbüren, 13. Mai 2020. Wie geht’s, wie steht’s am Aasee? Wenn man Monika Kaß, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung bei der Stadt Ibbenbüren, in diesen Tagen diese Frage stellt, dann nutzt sie den Vergleich mit einem Hausbau, um das Erreichte auf den Punkt zu bringen: „Der Ausbau ist fertig, die Technik steht – jetzt fangen wir an zu dekorieren.“

Tatsächlich ist mittlerweile so gut wie alles rund am Rundweg um den Aasee. Wer hier vorbeischaut, bekommt bereits einen lebhaften Eindruck davon, wie charmant alles künftig auf diejenigen wirken wird, die hier zu Fuß oder auf zwei Rädern Erholung und Entspannung suchen. Moderne Bänke etwa sind aufgestellt, zudem nah am Wasser, und werden schon jetzt stark von Passanten angenommen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass neu geschaffene Sichtachsen jeweils einen so ungewohnten wie ungewöhnlichen Blickwinkel auf den schmucken See mitten in Ibbenbüren zulassen. Zu sehen gibt es jetzt mehr als bisher. Zu staunen ob der neuen An- und Aussichten auch.

Von Feinschliff und künftigen Magneten

Allein, natürlich gibt es noch einige dekorative Dinge, die aktuell in der Mache sind. Wer mit Stadtentwicklerin Monika Kaß eine Tour rund um den Aasee unternimmt, kann dabei sozusagen die Phase der Vollendung Punkt für Punkt miterleben. Erste Station hierbei: der neue Kinderspielplatz in Höhe des Wohnviertels An der Diekwiese. Neben inklusiven Spielmöglichkeiten werden in dem jetzt schon sichtlich schicken, aber noch abgesperrten Bereich Kräuter und Stauden viel für die Sinne von Kindern und Erwachsenen bieten. Hier wird gerade der letzte Schliff angelegt. „Mit Baufertigstellung kann dann der Spielplatz eröffnet werden“, freut sich Kaß. Optisch ist das alles aber schon sehr, sehr fein.

Nicht feingeschliffen, sondern noch kommen müssen derweil zwei Stege, die – der eine im Bereich Diekwiese, der andere im Bereich Multifunktionswiese – ins Wasser führen werden. Ebendorthin führen wird zudem ein Barfußpfad, am Zugang zur Ledder Straße gelegen und mit Sitzgelegenheiten aufwartend. Auch er muss noch entstehen, „wird dann aber mit Sicherheit zügig einer der Magneten am optisch rundum erneuerten Aasee werden“, ist sich Monika Kaß sicher.

Grünes Sprießen wird begleitet

Angelaufen ist derweil in direkter Nachbarschaft des Beachs die farbige Sonderbeschichtung des Asphalts. „Mit ihrer Hilfe wird hier wie an der Multifunktionswiese jeweils eine Zone gekennzeichnet, die über eine besondere Aufenthaltsqualität verfügt, dabei aber anders als zum Beispiel der Beach selbst nicht kommerziell ausgerichtet ist“, erläutert Stadtentwicklerin Kaß das Farbprinzip, das darüber hinaus für alternative Inhalte steht. Ein bewusster Akzent, der nicht zuletzt für Familien gesetzt wird: Vergnügen ohne Verzehr- oder andere Kostenpflichten.

Im Werden ist über all das hinaus noch vieles, das aus der Erde nach oben strebt. „Die Pflanzen wachsen an“, beobachtet Monika Kaß, während sie mit dem E-Bike die laufenden Deko-Baustellen rund um den Aasee abfährt. Einfach so sprießt hier nichts, sondern zumindest in der ersten Zeit findet das nur als begleitetes Grünprojekt statt, wie die Fachfrau darlegt: „Vor dem Hintergrund der größeren Trockenheit in den vergangenen beiden Jahren haben wir das im Blick. Und es wird begutachtet.“ Man will nicht umsonst gesät haben. „Pflanzenwachstum ist eine Sache der Geduld“, führt die Stadtentwicklerin aus. Heißt konkret: „Was hier gepflanzt wurde, muss eine Vegetationsperiode lang, nämlich bis zum Herbst, durch ein Fachunternehmen begleitet werden.“ Damit das, was dekorativ wirken soll, auch wirklich solcherart gerät.

Aasee Ibbenbüren
Idyllisch: der Aasee in Ibbenbüren (Foto: Stadt Ibbenbüren / Archiv)
Zügige Umsetzung dank großem Rückhalt

Monika Kaß und ihre Kollegen im Technischen Rathaus an der Roncallistraße haben allen Grund, auch diesen Aspekt mit Optimismus zu sehen. „Bis jetzt ist alles einwandfrei und nahtlos durchgelaufen“, berichtet sie, während es am Seeufer entlang geht. „Im Herbst 2017 ist alles mit einem Stärken-Schwächen-Konzept angelaufen – und nach zweieinhalb Jahren stehen wir bereits da, wo wir heute stehen: vor der Vollendung… Doch, das ist eine schnelle Umsetzung des Konzeptes“, bekräftigt sie. Nicht zuletzt, führt sie aus, sei dies dem starken Rückhalt zu verdanken, den das städtische Großvorhaben im Grünen bei Bürgervertretern wie auch Fördermittelgebern genossen habe.

Eigentlich würde der gelungene große Wurf, als der das Aaseepark-Projekt schon jetzt mühelos firmieren kann, auch einen entsprechend großen Bahnhof zur offiziellen Eröffnung verdienen. Die Corona-Pandemie hat, was dies betrifft, den Fahrplan etwas geändert. Kaß findet das betrüblich – mag sich aber angesichts des bereits weithin Gelungenen die gute Laune hierüber nicht verderben lassen. „Wir warten bis nach Corona“, lächelt sie augenzwinkernd, „und dann wird das eben nachgeholt.“