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Datum: 25.09.2019

Mehr vom See sehen

Anfang Oktober beginnt die nächste Phase der Aasee-Umgestaltung

Nächste Phase der Aasee-Umgestaltung beginnt
Inneres Kribbeln - und eine Vorfreude auf den nächsten Sommer, der auch kein herbstlicher Wolkenhimmel etwas anhaben kann: Ulrike Moser (links) und Monika Kaß (rechts) von der Stadt Ibbenbüren betreuen die Weiterentwicklung des Aasee-Umfeldes. (Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel)

Ibbenbüren, 25. September 2019. Dies steht für Monika Kaß jetzt schon fest: „Es wird spannend werden.“ Und auch andere dürfen die Spannung genießen, denn: „Noch in diesem Jahr werden die ersten Ergebnisse zu sehen sein.“ Der städtischen Abteilungsleiterin für Stadtentwicklung ist das innere Kribbeln anzusehen, wenn sie von den in Kürze anstehenden Arbeiten rund um den Ibbenbürener Aasee berichtet. Nach der Erneuerung des 2,8 Kilometer langen Rundweges entlang des Wassers im vergangenen Herbst wird es in Ibbenbürens guter grüner Stube bis zum nächsten Sommer wieder richtig zur Sache gehen. Der Startschuss für die nächste Etappe der Umgestaltung des Aasee-Umfeldes fällt am Montag, 7. Oktober.

Nicht weniger als insgesamt 1,1 Millionen Euro investiert die Stadt Ibbenbüren in die Weiterentwicklung und Aufwertung des Bereiches rund um den Aasee. Mit im Boot ist hierbei die NRW-Landesregierung, die für das Großprojekt im Rahmen des Sonderprogramms „Zukunft Stadtgrün“ eine 60-prozentige Förderung aufbringt. Die restlichen 40 Prozent gehen auf eigene Rechnung der Stadt. Grundlage für das Gesamtvorhaben ist das Integrierte Handlungskonzept Aaseepark.

Die Potenziale des Aasee-Umfeldes stärker herausstellen, Nutzungsmöglichkeiten ausbauen, ein Mehr an Aufenthaltsqualität schaffen, „das Wassererlebnis wiederherstellen“ (Monika Kaß) – auf diese Formel lässt sich in der Sprache der Fachplaner bringen, was mit dem Großprojekt angegangen wurde. Ab dem Oktober wird dieser Anspruch konkret in Attraktionen am See eingelöst. Zum Beispiel: Noch stellt sich der Aasee an vielen Stellen zwar schön begrünt, aber eben auch zugewachsen dar. Künftig werden stattdessen an drei Stellen Sichtachsen ermöglichen, mehr vom See zu sehen und das in den 1970-er Jahren als Nebenprodukt des Autobahnbaus entstandene Gewässer somit auf neue, ungewohnte Weise zu erleben. Konkret sind hierzu Stege vorgesehen, die ins Wasser führen. Auch ein Barfußpfad – dieser eine Anregung von Bürgern – wird im Wasser auslaufen und sogar mit einer Bank im See aufwarten. „Die Stege sind eine ausdrückliche Einladung, ans Wasser zu gehen“, erläutert Ulrike Moser, Landschaftsbau-Ingenieurin bei der Stadt Ibbenbüren und unter anderem mit dem Aasee-Projekt betraut.

Andere Anziehungspunkte sind ebenso angetan, eine neue Lust am See zu wecken. Eine „Multifunktionswiese“ etwa soll im Winter auch als Eisfläche dienen können. Unter dem Aspekt der Teilhabe wird ein neuer Kinderspielplatz mit behindertenfreundlichen Vergnügungsmöglichkeiten aufwarten – betörende Sinneserfahrungen inklusive. Die Beachanlage und die Boulebahn werden ebenso wie der Wasserspielplatz in die Aufwertung des Areals rund um den Aasee einbezogen. Zu vorhandenen kommerziell geprägten Aufenthaltsbereichen am Beach kommen klar abgetrennte nichtkommerzielle hinzu. Am Beach soll eine Promenade entstehen. Kaß möchte zudem die am See residierenden Vereine „stärker ans Wasser holen“. Mehr Sitzmöglichkeiten wird es geben, in Form von schlicht-schicken kleineren Bänken sowie größeren Varianten in Form von Betonelementen mit Holzauflage. Die in die Jahre gekommenen Schutzhütten im Umfeld des Aasees werden neuen Modellen weichen. Als besonderer Clou soll schließlich ein Beleuchtungskonzept für einen „atmosphärischen Blick“ auf den See und darüber hinaus sorgen.

Die Planungsgruppe im Technischen Rathaus an der Roncallistraße ist für das neue Antlitz des Ibbenbürener Aasees bis in kleinste Details gegangen. Weiden und andere „standorttypische Gehölze“ werden laut Monika Kaß hervorgehoben werden. Zum Materialkanon der Planer gehören darüber hinaus – eine Reminiszenz an den Sand am See – eine helle, leicht gesprenkelte Pflasterung an der künftigen Promenade in Höhe des Beach sowie in Aufenthaltsbereichen. Fachfrau Ulrike Moser spricht von „Leitmaterialien, die sich rund um den Aasee dann immer wieder finden werden“. Das verspricht optische Stimmigkeit.

Gute Aussichten somit für das beliebte Naherholungsgebiet und grüne Aushängeschild Ibbenbürens. Und damit für all jene, die dem See auf vielfältige Weise verbunden sind. Immerhin lockt der Bereich rund um den Aasee Einwohner der Stadt ebenso an wie Menschen von außerhalb. Flanierer und Jogger, Segler und Radfahrer, Skater und Dirtbiker, Wohnmobilisten und Strandfans – für sie alle ist der Aasee ein Magnet. Die ideenreiche Beteiligung von Bürgern an den Vorplanungen für See und Umfeld hat deutlich gemacht, dass ihnen viel an Ibbenbürens schmuckem Wohnzimmer mitten im Grünen liegt. Umso größer wird ab dem Sommer nächsten Jahres der Genuss sein.