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Datum: 02.12.2021

Erster Spatenstich für neue Mobilstation am Bahnhof Esch

Jede Menge Plus für alle / Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer: Machen Bahnhöfe fit für die Zukunft

Erster Spatenstich für neue Mobilstation am Bahnhof Esch
Trafen sich zum ersten Spatenstich für die neue Mobilstation Esch (v.l.): Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, Uwe Manteuffel (Technischer Beigeordneter der Stadt Ibbenbüren), Carsten Rehers (stellvertretender NWL-Verbandsvorsteher und Kreis-Baudezernent) und Sebastian Kuhlmann (GaLaBau Emsland). (Foto: Stadt Ibbenbüren / Henning Meyer-Veer)

Ibbenbüren, 2. Dezember 2021. Wenn eine Baumaßnahme beginnt, dann startet sie eigentlich immer mit einem offiziellen Spatenstich. Wie am heutigen Donnerstagvormittag in Püsselbüren. Dort war erster Spatenstich für die neue Mobilstation beziehungsweise die Neugestaltung des Bahnhofes Esch.

Die Mobilstation Esch ist ein ganz besonderes Projekt. „Wir haben versprochen, unsere Bahnhöfe fit für die Zukunft zu machen“, sagt Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer. „Und dieses Versprechen lösen wir auch ein.“ Und wie. Man muss sich allein das Zahlenwerk mal vor Augen führen: eine Abstellanlage mit Platz für 40 Fahrräder, plus 20 überdachte Fahrradabstellplätze, plus 14 abschließbare Fahrradboxen, plus 18 klassische Fahrradbügel zum Anschließen – wenn es bald irgendwo so richtig guten Service für Radfahrer gibt, dann hier. Und damit nicht genug, es gibt noch mehr Plus: barrierefreier Zugang zu den Bahnsteigen, plus ein hell ausgeleuchtetes Gelände. Ach ja – plus 20 großzügige neue Parkplätze für Autos – die sollen nicht vergessen werden. Es ist also an alle gedacht. Aus dem in die Jahre gekommen Bahnhaltepunkt wird in kurzer Zeit eine schicke, neue Mobilstation mit Park-and-Ride- und Bike-and-Ride-Anlage – barrierefrei und komfortabel. Jede Menge Plus für alle.

„Dass wir dieses Projekt angehen und vor allem wie, ist ein deutliches Zeichen an unsere Bürgerinnen und Bürger“, sagt der Technische Beigeordnete der Stadt, Uwe Manteuffel. Und der Bürgermeister ergänzt: „Wir tun etwas für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.“

Die Umgestaltung der Mobilstation Esch ist der beste Beweis, dass sich in Ibbenbüren nicht nur auf der Schiene viel bewegt, sondern auch an der Schiene. Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Amsterdam – Berlin und ist ein viel genutzter Pendlerbahnhof. Schnell kommt man von hier umweltfreundlich nach Ibbenbüren, aber auch nach Rheine und Osnabrück. Um die Bahn als Verkehrsmittel für die Fahrt zum Arbeitsplatz, aber auch für die Nutzung in der Freizeit noch attraktiver zu machen, hat sich die Stadt entschieden, ihre drei Bahnhöfe auf den modernsten Stand zu bringen. Esch ist dabei der zweite Schritt, die Mobilstation in Laggenbeck ist schon fertig, der Bahnhof in der Innenstadt bildet dann den Abschluss der großen „Ibbenbürener Bahnhofs-Trilogie“.

„Alles, was wir dabei machen, ist im Sinne der Verkehrswende zukunftsweisend“, sagt Uwe Manteuffel. „Wir nehmen dieses Thema ernst und handeln.“ Und Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer ergänzt, dass man die Bürgerinnen und Bürger beim weitgehenden Verzicht auf das Auto aktiv unterstützen wolle. „Die Verkehrswende gelingt am ehesten, wenn wir sichtbare Anreize schaffen, auf den ÖPNV oder aufs Rad umzusteigen. Und dazu gehört eine attraktive Infrastruktur, wie sie hier in Esch jetzt entsteht, wie sie in Laggenbeck schon entstanden ist und wie sie in der Innenstadt bald noch entstehen wird.“

An allen drei Haltepunkten werden Auto, Rad und Bus mit der Bahn verbunden – um einen lückenlosen Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. Gefördert wird das Projekt vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL). Die Förderquote beträgt bis zu 90 Prozent, beim ersten Bauabschnitt sind das umgerechnet knapp 590.000 Euro bei Gesamtkosten in Höhe von 775.600 Euro. „Dass den Kommunen auf diese Weise Gestaltungsmöglichkeiten gegeben werden, um den ÖPNV zu stärken, freut uns sehr“, sagt Uwe Manteuffel. Carsten Rehers, Kreis-Baudezernent, stellvertretender NWL-Verbandsvorsteher und Püsselbürener sagte beim Spatenstich-Termin, man müsse Mobilität heute von Haustür zu Haustür denken. Dafür seien Fahrradabstellmöglichkeiten wichtig. „Für den Ortsteil ist der Bahnhof ganz wichtig, aber auch für einen noch viel größeren Einzugsbereich“, so Rehers.

Die praktische Leitung des Projektes hat Fernando Quiroga aus dem Technischen Rathaus der Stadt Ibbenbüren. Und er ist mit sichtbar viel Freude bei der Sache – obwohl es ein ambitioniertes Vorhaben ist. „Zunächst wird jetzt die Freifläche auf der Nordseite des Bahnhofs ausgeschachtet“, beschreibt er die ersten Schritte. Wenn dort die Oberbauschichten fertig und das Baufeld frei sind, folgen die Arbeiten an der Südseite, wo das Hotel Kreuzmann steht. „Wegen der räumlichen Enge können wir dort nur mit ganz kleinem Gerät arbeiten“, sagt Quiroga. Und so geht es dann Schritt für Schritt für Schritt weiter: Erhöhung der Bahnsteige, Einbau der Fahrradboxen, Pflasterung der Parkplätze und und und. Voraussichtlich im April sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen werden können.

Die Fahrradboxen, die jetzt schon am Bahnhof stehen, können weiter genutzt werden. Auch während der Baumaßnahmen. „Sie werden zu Beginn der Maßnahme auf die Fläche östlich der Straße ‚Zum Esch‘ umgesetzt“, sagt Fernando Quiroga. Also dorthin, wo früher das im vergangenen Jahr abgerissene Empfangsgebäude stand. Dass die Boxen und Stellplätze gut ausgelastet sein werden, davon ist Quiroga überzeugt. „Wir hatten in Püsselbüren bisher eigentlich immer mehr Nachfrage als Angebot.“ Und auch in Sachen E-Mobilität hat das Projekt Symbolcharakter. Es werden dort von den Stadtwerken Tecklenburger Land Lademöglichkeiten für E-Autos geschaffen. „Die Vorbereitungen für die Installation wird im Zuge der Außenanlagen hergestellt, den Stromanschluss regeln die SWTE“, sagt Quiroga. Es gibt dann künftig eine Säule mit zwei Ladepunkten.

Übrigens: Nach einem ersten Bauabschnitt folgt natürlich noch ein zweiter. Der soll 2023 umgesetzt werden, rund 550.000 Euro sind dafür veranschlagt. Dann geht es an die Fläche östlich des Bahnübergangs. Dort entstehen weitere Pkw-Parkplätze, um noch mehr Autonutzern den Umstieg auf die Bahn zu ermöglichen. „Wenn wir mit allen Arbeiten fertig sind, dann sieht nichts mehr aus wie vorher – außer, dass hier zwei Gleise durchführen“, sagt Fernando Quiroga lachend. „So ein tolles Projekt zu begleiten, macht einfach riesigen Spaß.“