Vom Kugelschreiber bis zu Möbelstücken
Nachhaltige und faire Beschaffung: Stadt Ibbenbüren will Vorbild sein
Ibbenbüren, 20. Oktober 2025. Ein anderer Blick auf Anschaffungen: Darum kümmert sich Hendro Prabowo bei der Stadt Ibbenbüren als Teil des Teams der Stabsstelle Vergabe. Vom Kugelschreiber bis zu Möbelstücken: Die Lebensdauer von Produkten, der Ressourcenverbrauch, der CO₂-Fußabdruck sowie die Frage, wie nachhaltig ein Produkt hergestellt wurde und unter welchen sozialen Bedingungen, stehen im Zentrum seiner Überlegungen, wenn es um das Thema Beschaffung geht. „Städte und Kommunen tragen mit ihren Beschaffungen Verantwortung“, betont Prabowo. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden und möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung für die Thematik zu sensibilisieren, fand vor Kurzem eine interne Schulung zum Thema nachhaltige und faire Beschaffung statt.
Dr. Krishan Gairola von der corsus GmbH leitete einen Workshop, an dem neben der Vergabestelle auch Fachdienst- und Abteilungsleiterinnen und -leiter teilgenommen haben, die mit dem Bereich der Beschaffung zu tun haben. „Nachhaltig und faire Beschaffung ist ein Thema, auf das wir nicht nur achten wollen, sondern auch achten müssen“, betonte Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer in seiner Begrüßung.
Welche Kriterien gelten, wenn Produkte nachhaltig beschafft werden sollen? Worauf muss man achten? Was sind geeignete Angebote? Diese und weitere Fragen mit Blick auf die Umsetzung in der Praxis beantwortet Krishan Gairola, der Unternehmen und andere Kommunen im Bereich der nachhaltigen Beschaffung berät, im Rahmen des Workshops.
„Es ist wichtig, dass die Führungsebene das Thema Nachhaltigkeit aktiv unterstützt und vorlebt“, betont Prabowo. In der jüngsten Vergangenheit gibt es hier bereits einige Erfolge zu verzeichnen: So konnten bereits Ausschreibungen mit den verschiedenen Aspekten der nachhaltigen und fairen Beschaffung umgesetzt werden und entsprechend von der Stadt eingekauft werden, erklärt Prabowo. Von Putzmitteln bis hin zu Holzpflöcken mit entsprechenden Siegeln und Zertifikaten: Auch aktuell laufende städtische Ausschreibungen haben einen Fokus auf diese Aspekte. Und weitere Ausschreibungen, die auf nachhaltige und faire Aspekte Wert legen, sind in Vorbereitung.
Prabowo sieht seine Arbeit als einen wichtigen Baustein für eine zukunftsfähige Stadt. „Nachhaltigkeit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit“, betont er. „Wir müssen bei unseren Entscheidungen die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft berücksichtigen – auch bei der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen.“ Die Bürgerinnen und Bürger dürfen gespannt sein, welche konkreten Maßnahmen in den kommenden Monaten folgen werden.
Grundlage der Arbeit von Hendro Prabowo ist ein über zwei Jahre gefördertes Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und Engagement Global. Ziel ist es, nachhaltige Beschaffung in der Verwaltung zu verankern und zur Umsetzung der sogenannten Sustainable Development Goals (SDG – Nachhaltige Entwicklungsziele) der Agenda 2030 – in diesem Fall Ziel 12 (Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion) beizutragen.
Weitere Informationen hierzu gibt es direkt beim BMZ unter https://www.bmz.de/agenda-2030/sdg-12.